Natur und Historie – der Elm ist eine wahre Schatzkammer. Den zahlreichen Spuren des Deutschen Ordens am Elm widmet sich auf 84 Seiten die frisch erschienene und reich bebilderte Publikation: „Der Deutsche Orden am Elm – Elmsburg, Lucklum, Reitlingstal“. Sie nimmt vor allem die Elmsburg, aber auch die Geschichte der ehemaligen Lucklumer Deutschordenskommende und heutigem Rittergut in den Blick. 

Natur erleben, Geschichte erkunden

Der Deutsche Orden erhielt 1221 die Kirche auf der Elmsburg mitsamt ihrem Zubehör von Herzog Heinrich als Schenkung. Von hier weitete der Ritterorden im Laufe der nächsten Jahrzehnte seine Besitztümer am Elm über das Reitlingstal bis nach Lucklum aus. Erst 1809 endete mit seiner Auflösung durch Napoleon die Geschichte des Deutschen Ordens in dieser Region. Die Kirchenruine der geheimnisumwitterte Elmsburg wurde 2018 und 2019 unter der Leitung der Kreisheimatarchäologin Dr. Monika Bernatzky vollständig aufgedeckt und die Ruine in Teilen rekonstruiert. Vor Ort ist ein Rundweg für den Besucher entstanden, der hilft die Überreste der Gebäude und Befestigungsanlagen im Gelände zu identifizieren. In der Publikation werden die neuen Ergebnisse der Grabungen wie die historische Entwicklung der Elmsburg anschaulich vorgestellt.

Erkunden und sich mit der Geschichte auseinandersetzen
Die Historie der Deutschordenskommende Lucklum und die 200-jährige Zeit des Rittergutes im Familienbesitz fasst die Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Vorderwülbecke in einem kompakten Beitrag zusammen. Sie zeigt deutlich auf, dass die Kommende neben dem religiösen Fundament immer eine wirtschaftliche Ausrichtung hatte. Davon berichten heute noch die großen Wirtschaftsgebäude, die neben dem Gutshaus, der Kirche mit ihrer faszinierenden emblematischen Ausmalung und der großräumigen Parkanlage, das Ensemble prägen. Der Aufsatz lädt ebenso wie die ergänzenden zahlreichen Ausflugstipps in das Mittelalter im Elm zur Erkundung und Auseinandersetzung ein.

Finanziert wurde das Projekt „Der Deutsche Orden am Elm“ zu einem Großteil durch Fördermittel der Europäischen Kommission aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER) sowie durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, in dessen Stiftungswald die Elmsburg liegt, durch die Bürgerstiftung Ostfalen und die Treuhandstiftung Hof Strube.

Das Buch ist ab sofort im Buchhandel wie auch beim Rittergut Lucklum zum Preis von 7,85 Euro (8,- Euro) erhältlich, zum Beispiel Sonntags im Café oder in der Woche zu den Geschäftszeiten des Rittergutes in der Verwaltung.

Monika Bernatzky: Der Deutsche Orden am Elm – Elmsburg, Lucklum, Reitlingstal. Hrsg.:Landkreis Helmstedt. Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstedt. Heft 29. Helmstedt 2020. ISBN: 978-3-937733-45-6

 

Bildnachweis

Orthobild der Mauerbefunde der Kirche der Elmsburg während der Freilegungsarbeiten im Mai 2019 © TU Braunschweig, Institut für Geodäsie und Photogrammetrie