Mit Hilfe der Drohnengruppe des Malteser Hilfsdienstes Braunschweig haben wir in aller Frühe unser Kleegrasfeld nach Rehkitzen abgesucht. Zum Glück hatte sich dieses mal im hohen Gras kein Kitz versteckt. Nur eine tragende Ricke, die aber schnell das Weite suchte. In der Regel sind es fünf bis sechs Rehe, die bei einer Rehkitzsuche mittels Drohne aufgespürt werden.

Malteser Hilfsdienst Braunschweig sucht Kleegrasfelder ab

Bereits um 3.30 Uhr hatten sich die Ehrenamtlichen Helfer der Malteser und Mauritz von Grundherr, Leiter der Bio-Landwirtschaft beim Rittergut, auf dem Feld getroffen, um Rehkitze zu orten. Und gegebenenfalls in Sicherheit zu bringen. Denn die großen Mähmaschinen, die zur Mahd des Kleegrases zum Einsatz kommen, können für die Rehkitze zur tödlichen Gefahr werden. Im hohen Gras ist der Nachwuchs nämlich so gut wie gar nicht sichtbar für den Fahrer. „Einen Fluchtinstinkt besitzen die Jungtiere nicht. Sie bleiben einfach liegen“, erklärt Mauritz von Grundherr. Da die Rehkitze in den ersten Wochen zum Schutz vor Fressfeinden so gut wie keinen Eigengeruch besitzen, ist es nicht möglich, die Tiere mit Hunden ausfindig zu machen. „Wir sind deshalb sehr froh und dankbar, dass uns die Malteser auch in diesem Jahr unterstützen.“

50 Rehkitze gerettet
Viele Ricken sind jetzt trächtig und werden in den nächsten anderthalb Wochen ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Daher startet jetzt sozusagen auch die Saison für die Rehkitzrettung. Allein im vergangenen Jahr konnten die Helfer des Malteser Hilfsdienstes über 50 Rehkitze in Sicherheit bringen. Sie machen das kostenlos – erhalten aber meistens eine Spende. „Für uns ist die Rehkitzsuche eine gute Übung, denn eigentlich werden die Drohnen bei uns zur Personenrettung eingesetzt“, erklärt Karl Kumlehn, der den Einsatz an diesem Morgen leitet. Dafür müssen die Ehrenamtlichen allerdings früh aus den Federn, denn nur so lange wie der Boden nicht wärmer ist als die Temperatur, die das Rehkitz abstrahlt (ca. 14 Grad), kann die Suche erfolgreich sein. „Die Drohne arbeitet ja mit einer Wärmebildkamera und so können wir die Tiere nur finden, wenn der Boden noch kalt ist“, so Kumlehn.

Spenden für eine weitere Drohne willkommen
Rund 40 Hektar suchen die Malteser ab. Zum Glück kein Kitz in Sicht. Wird dann doch eines der Tiere entdeckt, dann bringt man es ganz vorsichtig – mit Handschuhen und viel Gras zwischen ­­– in eine Transportbox und legt es am Feldrand wieder ab. Mauritz von Grundherr: „So stellen wir sicher, dass die Ricke ihren Nachwuchs wieder annimmt.“ Wie viele andere Landwirte ist auch er dankbar, dass die Drohnengruppe der Malteser diese ehrenamtliche Arbeit übernimmt – und noch vor Sonnenaufgang mit der Drohne an den Start geht. Einziger Wermutstropfen: Die Kapazitäten für die Rehkitzrettung sind begrenzt. Und das liegt nicht an den Ehrenamtlichen, sondern daran, dass Drohnen sehr teuer sind. „Ein solches Gerät kostet rund 25.000 Euro“, so Karl Kumlehn. „Für jeden der vier Akkusätze, die alle zwei Jahre erneuert werden müssen, kommen zudem jeweils 900 Euro dazu. Es wäre toll, wenn wir eine weitere Drohne hätten, denn unser Team ist groß genug und entsprechend ausgebildet. Die Man-Power für mehr Einsätze wäre also da. Zudem müssen wir dann die Rehkitzrettung nicht abbrechen, falls während der Suche ein Einsatz zur Personenrettung hereinkommt.“ Über Spenden für die Anschaffung einer neuen Drohne würde sich das Team der Drohnenrettung daher sehr freuen. Dann könnten noch viel mehr Landwirte den kostenlosen Service der Malteser in Anspruch nehmen – und viele weitere Rehkitze gerettet werden. „Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt“, so Kumlehn. Gegen 7 Uhr packen die Drohnenretter ihre Geräte zusammen und starten in ihren eigentlichen Arbeitstag. Bis zur nächsten Rehkitzrettung. Wir bedanken uns auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen, die bei diesem Einsatz dabei waren!

Kontakt zur Drohnengruppe der Maltester:
Wer für einen neue Drohne spenden oder bei der Drohnengruppe mitmachen möchte, kann sich gerne direkt an die Malteser wenden unter: drohnengruppe.braunschweig@malteser.org

Kontodaten für Spenden:
Empfänger: Malteser Hilfsdienst e.V., Braunschweig
IBAN: DE26 3706 0120 1201 2092 30
BIC: GENODED1PA7
Stichwort „Drohnengruppe“