Zu einem informativen Feldtag des HumusKlimaNetzes laden wir Kolleginnen und Kollegen aus der Landwirtschaft sowie Interessierte ganz herzlich nach Lucklum ein. Am Dienstag, 28. Mai 2024, stellen wir die vielfältigen Maßnahmen auf unserem Bio-Landwirtschaftsbetrieb vor: von Hecken und Blühstreifen über Zwischenfrüchte bis hin zu Wildpflanzenmischungen sowie unserem Agroforstsystem im Keyline-Design.

Mit Agroforst, Hecken, Hackschnitzelanlage und Farmdroid gegen den Klimawandels

Im Fokus des Betriebsrundgangs stehen die neu gepflanzten Hecken sowie das Agroforstsystem. Das dort angepflanzte Energieholz wird später unsere Hackschnitzelanlage mit befeuern und den Ort mit Wärme versorgen. Durch den Anbau von Gehölzen wird in größeren Mengen Kohlenstoff in der unter- und oberirdischen Biomasse der Bäume und Sträucher gespeichert und Humus aufgebaut. Agroforstsysteme produzieren aber nicht nur verschiedene Erzeugnisse auf einer Fläche. Sie können darüber hinaus, genau wie Hecken, positive Wechselwirkungen wie etwa eine verringerte Erosion oder Verdunstung bewirken. Dadurch werden besonders bei Extremwitterungen positive Effekte für den Ackerbau erwartet. Die hohe Klimawirksamkeit von Hecken ergibt sich aus ihrer Dauerhaftigkeit.

Nach einem kurzen Mittagsimbiss besteht die Möglichkeit den Hackroboter (Farmdroid) zu besichtigen, der seine Arbeit auf einem nahegelegenen Bio-Zuckerrüben-Feld verrichten wird.

Für den Mittagsimbiss sowie Getränke wird eine Verpflegungspauschale von 15 Euro veranschlagt. Bitte melden Sie sich bis Mittwoch, 22. Mai 2024, bei Hanna Anders, HumusKlimaNetz-Regionalkoordination, BÖLW, an, unter der E-Mail:
anders@boelw.de.

Programmablauf
10 Uhr: Ankunft
10.15 Uhr: Begrüßung durch Helmut Gockel, Geschäftsführer Güterverwaltung Reinau
10:30 Uhr Projektvorstellung HumusKlimaNetz, Hanna Anders, HumusKlimaNetz Regionalkoordination, BÖLW
10.45 Uhr: Betriebsvorstellung mit Besichtigung des Agroforstsystems, der Hecken sowie der Hackschnitzelanlage, Carlo Marzini, Hans-Frederik Berg, Leiter Landwirtschaft Rittergut Lucklum
13 Uhr: Mittagsimbiss
13.45 Uhr: Besichtigung und Vorstellung des FarmDroid, Carlo Marzini Hans-Frederik Berg
15 Uhr: Ende

 

Warum Humus-Aufbau
Humus ist nicht nur wichtig für ein gesundes Bodenleben und Pflanzenwachstum. Durch seinen hohen Anteil an organischem Kohlenstoff ist er darüber hinaus ein wichtiger natürlicher Kohlenstoffspeicher. Er stärkt die Funktion von Böden als natürliches Kohlenstoffreservoir und kann damit wesentlich zum Klimaschutz beitragen.

So speichern landwirtschaftliche Böden in Deutschland insgesamt rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Form von Humus*, davon liegen 1,3 Milliarden Tonnen in Äckern und 1,2 Milliarden Tonnen im Grünland. Diese Böden speichern damit mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie der gesamte Baumbestand in deutschen Wäldern und über das Dreifache der CO2-Menge, die in Deutschland im Jahr freigesetzt wird.

Über das HumusKlimaNetz
Das HumusKlimaNetz ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Ackerböden. Bis zunächst Ende 2027 werden bundesweit auf 150 Betrieben – je zur Hälfte ökologisch und zur Hälfte konventionell wirtschaftend – Maßnahmen zum Humusaufbau und -erhalt als Beitrag zum Klimaschutz erprobt und in die Breite getragen. Die Gesamtkoordination für das Vorhaben verantworten der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Deutsche Bauernverband (DBV). Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Thünen-Institut. Das HumusKlimaNetz wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) gefördert.

Zum Humusaufbau und -erhalt beschreiten die teilnehmenden Betriebe unterschiedliche Wege: Sie reichen von erweiterten Fruchtfolgen, der Einsaat von Zwischenfrüchten oder Untersaaten oder dem Anbau mehrjähriger Kulturen bis hin zur Kombination von Gehölzen und Ackerflächen in Agroforstsystemen. Wie diese Maßnahmen auf den Humusgehalt im Boden wirken, messen und bewerten die Forscherinnen und Forscher des Thünen-Instituts. Sie widmen sich außerdem der Bemessung der Kosten einzelner Maßnahmen, sozio-ökonomischen Fragen, der Bewertung möglicher Synergieeffekte und der Erstellung von gesamtbetrieblichen Klimabilanzen.

* Laut der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragten „Bodenzustandserhebung Landwirtschaft“.