In unserer Serie #Lindenallee-Geschichten geht es um die Beweggründe, die hinter den Widmungen zu den jeweiligen Bäumen stehen. Eine ganze Reihe der insgesamt 130 Baumpaten hat uns dazu Einblicke gewährt.

 

 

 

Aus dem Leben der Berner Sennenhunde Lara und Bärchen

In dieser Folge geht es um Lara und Bärchen, zwei Berner Sennenhunde, denen Dido Demski und ihr Mann Kai Stornebel ihre Linde gewidmet haben.

„Es war einmal ein Hund namens Rüdiger. Rüdiger lebte in einem Dorf auf einem Bauernhof, wo er für Ordnung sorgte. Er kontrollierte ankommende Autos und begleitete Spaziergänger auf ihrem Weg zur Pferdetränke. Rüdiger war ein knuffiger, zotteliger Riese, der mehr einem Bären als einem Hund ähnelte. Und er war eine freundliche coole „Socke“. Er war ein Berner Sennenhund wie er im Buche steht.

Mein Mann und ich entschlossen uns, unsere kleine Familie zu erweitern. Zu unserer drei Jahre alten Tochter gesellte sich ein zehn Wochen altes, vierbeiniges „Kind“ namens „Bonnie aus der Bärenfalle“ dazu. Da uns der Name zu lang erschien, wurde sie Lara gerufen. Lara war ein kleines willensstarkes Berner Mädchen. Wir beschlossen früh, dass wir zur Hundeschule gehen mussten – Lara begleitete uns. In den zwei Jahren bis zum „Hundeabitur“ lernten wir mit ihrer Hilfe recht viel, aber nie genug. Dann wurde unsere zweite Tochter geboren.

Lara war zu allen Menschen freundlich: Sie half einigen Kindern, die Angst vor Hunden zu überwinden und übernahm auch therapeutische Aufgaben bei den Katzen des Hauses. Sie sammelte Plastikbecher und Kastanien aus der Wabe und rettete Enten vor dem Ertrinken. Sie bewachte zwei Höfe, den der Nachbarn und den eigenen, ohne dass ein Tor sie vom Weglaufen abhalten musste. Sie war ein perfekter Schlittenhund und ging ohne Leine bei Fuß am Pferd. Leider waren die Gene eines Zugtieres bei ihr stark entwickelt und so war ein Spaziergang mit Leine öfters mal anstrengend.

In der guten alten Lindenallee war das aber nur selten nötig, da man auch bei verwunschenem Bewuchs nahende Spaziergänger zeitig genug sah. Für unsere Katze Mimi und ihre Freundin Lara waren die alten Bäume ein idealer Ort um Fangen zu spielen. Und damit auch unsere kleinen Kinder die Natur hier unbeschwert genießen konnten, waren wir immer bewaffnet mit Plastiktüten für die Hinterlassenschaften unseres Hundes.

Laras Tod 2013 war für die ganze Familie ein schwerer Schlag. Wir dachten, eine neue Aufgabe würde uns helfen. Wir wollten einen Hund aus dem Tierschutz übernehmen. So kam Wilma in unsere Familie und lebt auch noch heute bei uns. Sie war anfangs kaum zu spüren, manchmal merkte man überhaupt nicht, dass man einen Hund hatte.

Aber dann kam Bärchen! Bärchen übernahmen wir zunächst als Pflegefamilie von einem Tierschutzverein für Berner Sennenhunde (BSIN). Der Junge hatte eine weite Reise von Österreich bis nach Lucklum mit vier verschiedenen Fahrern hinter sich. Am zweiten Tag war klar: Dieser Hund hatte uns gefunden und wir ihn.

Bärchen hatte ein großes Herz und ein stürmisches Wesen, was von anderen Hundehaltern leider auch missverstanden werden konnte. Bei ihm galt tatsächlich: „Der will nur spielen!“ Er ließ die lethargische Wilma aufleben und brachte ihr ein wenig Benimm bei. Er war ein absoluter Menschen- und Tierfreund – und sehr schlau. Nach nur neun Monaten riss ein vom Arzt nicht diagnostizierter Darminfarkt dieses großartige Wesen innerhalb weniger Stunden aus dem Leben.

Die wunderbare Idee, mit der Erneuerung der Lindenallee nicht nur ein Naturdenkmal für weitere Generationen zu erhalten, sondern sie auch zu einem persönlichen Gedenkort zu machen, haben wir gerne angenommen. Denn oft sind wir die Allee mit unseren Hunden entlang spaziert und tun es auch noch heute gerne.“

Leider sind nunmehr alle Baumpatenschaften in unserer Lindenallee vergeben. Aufgrund der tollen Resonanz überlegen wir zur Zeit, weitere Patenschaften für neu gepflanzte Bäume auf dem Rittergut, zu vergeben. Möchten Sie über weitere Aktionen dieser Art infomiert werden? Dann schreiben Sie uns eine Nachricht an: info@rittergut-lucklum.de.