In großen Städten ist das sogenannte „Coworking“ mittlerweile schon Normalität. Im Landkreis Wolfenbüttel kommt die neue Form der Arbeit jetzt in Gestalt eines mobilen Coworking-Containers zu den Menschen. Mit der von der Stiftung Zukunftsfonds Asse gesponserten Aktion soll das Konzept von Coworking-Spaces vorgestellt werden – und möglichst auch Nachahmer finden. Schön, dass wir dabei sind: Vom 17. April bis 12. Mai macht der Container Station auf dem Rittergut Lucklum. Buchen Sie sich doch einfach bei uns ein!

Inspiration, Networking und mehr Leben im Dorf

Ruhe für neue Gedanken, weg vom Stress der Großstadt, Leben und Arbeiten näher zusammenbringen, mit Gleichgesinnten neue Ideen vorantreiben. Das sind nur einige Argumente, die für die neue Arbeitsform „Coworking“ auf dem Land sprechen. Wer möchte, kann das „Büro-Sharing auf Zeit“ jetzt einmal selbst ausprobieren. Bis zu 15 Arbeitsplätze, schnelles WLAN und guten Kaffee bietet der mobile Coworking-Container, der im Rahmen einer Tournee drei Monate lang, von Anfang April bis Ende Juni, im Landkreis Wolfenbüttel unterwegs sein wird. „Wir begrüßen das Projekt sehr, denn Wohnen und Arbeiten zusammen zu bringen, das ist ein Anliegen, das wir vom Rittergut ebenfalls verfolgen“, betont Helmut Gockel, Geschäftsführer beim Rittergut Lucklum. An insgesamt sechs verschiedenen Stationen kann jeder, der Lust hat, die neue Arbeitsform ausprobieren und kostenlos einen Platz im Coworking-Container buchen. Und das sogar für Team-Meetings oder längere Team-Events.

Weniger pendeln, mehr Freizeit
Die Idee hinter dem Coworking-Konzept: Die Menschen müssen nicht mehr zur Arbeit kommen, sondern die Arbeit kommt näher zu den Menschen. Die Digitalisierung macht den Wandel der Arbeitswelt möglich. In den Coworking-Spaces teilen sich Arbeitnehmer und/oder Selbständige einen Arbeitsbereich wie etwa ein großes Büro. Dort kann man sich auf Zeit einen Arbeitsplatz buchen und gemeinsam mit anderen Coworkern die Infrastruktur nutzen – von WLAN über Besprechungsräume und Drucker bis hin zur Küche. Die Vorteile solcher Coworking-Möglichkeiten, insbesondere für einen Landkreis wie Wolfenbüttel mit vielen Pendlern, liegen für Sven Volkers, Leiter der Stiftungsverwaltung des Zukunftsfonds Asse, auf der Hand: „Weniger pendeln bedeutet, mehr freie Zeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit mehr Lebensqualität. Coworking ist zudem nachhaltig, weil es CO2 spart. Darüber hinaus bedeutet es Austausch, Zusammenarbeit und Networking.“

Mit der Tournee des mobilen Coworking-Büros verfolgt die Stiftung gleich mehrere Ziele: „Wir möchten über die neue Arbeitsform informieren und das Bewusstsein für das Thema ‚Neue Arbeit und Digitalisierung’ schaffen. Interessierte sollen Coworking ausprobieren können. Und wir hoffen, dass wir Menschen dafür begeistern, selbst derartige Freiräume für neues Arbeiten auf dem Land zu realisieren“, so Volkers. Auch für das Rittergut ist das eine durchaus denkbare Option. „Ob ein Coworking-Space für uns in Frage kommt, dafür wird die Erfahrung mit dem Container sicher eine gute Entscheidungshilfe sein“, glaubt Carolin Himmler, die auf dem Rittergut unter anderem für Vermietung und Immobilien-Entwicklung zuständig ist. „Wir erhoffen uns von der Aktion jedenfalls viele Impulse und spannende Begegnungen.“ Wie gut die Coworking-Container genutzt werden können, um Interesse, Bedarf und Rahmenbedingungen für die neue Arbeitsform zu überprüfen, zeigte sich bereits im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein. Dort hatte die Heinrich-Böll-Stiftung das Konzept für die Coworking-Container entwickelt – und sehr erfolgreich getestet.

Kleine Orte auf dem Land werden attraktiver
Coworking, das ist dabei für viele eine interessante Option: Unternehmen etwa können ihren Mitarbeitern wohnortnahe Alternativen zum Home Office anbieten. Das kann im Hinblick auf die Mitarbeiterbindung und –anwerbung ein Vorteil sein. Freiberufler finden Austausch und Inspiration bei Kollegen. Andere gründen ihr eigenes Coworking-Projekt. Sven Volkers sieht in der neuen Arbeitsform darüber hinaus auch Chancen für kleine Orte im ländlichen Raum, diese zu beleben und als Wohnort attraktiver zu machen. Der Meinung ist auch Helmut Gockel. „Lucklum ist dafür auf jeden Fall ein guter Standort. Mit dem neuen Kindergarten*, der 2020 im dann sanierten Forsthaus des Rittergutes eröffnet, wird es im Dorf ohnehin schon ein ganzes Stück lebhafter zugehen als bisher“, freut er sich. Potentielle Gründer eines Coworking-Spaces können sich übrigens Unterstützung von der CoWorkLand eG i.Gr. holen, einer Selbstorganisation von Cowork-Space-BetreiberInnen im ländlichen Raum.

Darüber hinaus ist der Cowork-Container selbst Bühne für zahlreiche Themen rund um die neue Arbeitsform. Sie werden von der Einführung ins Coworking über Themen wie Dorfentwicklung bis hin zur Unterstützung für alle reichen, die selbst einen Coworking Space einrichten möchten. „Das Programm ist noch nicht festgezurrt, sondern wird flexibel auch an den Wünschen der Nutzer orientieren“, so Sven Volkers. „Die Coworking-Tournee ist für uns schon ein kleines Abenteuer“, erklärt er. „Wir hoffen natürlich, dass wir viele Menschen dafür begeistern können und sich draus viele spannende Projekte ergeben. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!“

*Mehr dazu in unserem Artikel über das KinderGut (Verlinkung).

 

Die Stationen:

Bahnhofsvorplatz Wolfenbüttel, 1. bis 6. April

Ostfalia Campus, Am Exer, 9. bis 16. April

Rittergut Lucklum, 19. April bis 12. Mai

Rittergut Dorstadt, 28. Mai bis 5. Juni

Hornburg, 8. bis 28. Juni

Öffnungszeiten:

9 – 17 Uhr sowie an ausgewählten Wochenenden

Alle Infos zu Buchung, Programm und mehr unter:

www.coworkland.de

Bildquelle: CoWorkLand eG iGr