Große Freude bei uns im Reitstall: Leiterin Irina Streilinger konnte ihren ersten Ritt in unserer neuen Reithalle absolvieren! Die moderne Bewegungshalle wurde unter Aspekten der Tiergerechtheit und des Tierwohls entwickelt und ermöglicht es unseren ReiterInnen, ihre Pferde auch bei schlechter Witterung unter optimalen Bedingungen zu bewegen und zu trainieren. In der alten Halle im Bestandsstall war das nur noch eingeschränkt möglich.

Die moderne Bewegungshalle bietet optimale Trainingsbedingungen

Das Wohl der Pferde steht für Irina Streilinger, Leiterin unseres Reitstalls, immer an erster Stelle. Gerade deshalb freuen sie und die vielen anderen ReiterInnen sich über die neue Halle. Sie bietet mit ihren Maßen von 20 mal 60 Metern nicht nur viel mehr Bewegungsfreiheit für die Pferde, sondern auch beste Möglichkeiten für das Training. Die Reitsandmischung beispielsweise bietet ein ganz neues Reitgefühl, denn sie ist elastisch und schont so die empfindlichen Gelenke der Pferde. Gute Griffigkeit sorgt für Rutschfestigkeit.

Tribüne, Reiterstübchen & mehr
„Unser Team freut sich sehr über diesen tollen Arbeitsplatz“, so Irina Streilinger. „Mit der neuen Halle bieten wir unseren EinstellerInnen und auch den ReitschülerInnen tolle Voraussetzungen für pferdegesundes Training. Vor allem in Verbindung mit unserem wunderschön gelegenen Außenplatz.“ Auch wenn in der Halle bereits geritten werden kann, gibt es noch viel zu tun: Reiterstübchen, Sattelkammer, Pferdeboxen, Waschplatz oder Büro müssen noch ausgestattet und auch die Außenanlagen noch fertiggestellt werden.

Die Reithalle ist dabei der Startpunkt für weitere Sanierungen. Im nächsten Bauabschnitt sollen auch die bestehenden Gebäude der Reitanlage erneuert werden. Weitere Planungen sehen die Einrichtung von Paddockboxen und Sandausläufen vor, die den Pferden die Kombination aus Box und Bewegungsmöglichkeit bieten. „Das alles erfolgt im Einklang mit der Gesamtentwicklung des Rittergutes Lucklum“, so Geschäftsführer Helmut Gockel. „Der Erhalt der denkmalgeschützten Anlage und die behutsame Anpassung und Nutzung in der heutigen Zeit sind uns dabei sehr wichtig.“

Viele Anforderungen waren zu berücksichtigen
Bei Planung und Bau der Reithalle waren nicht nur Tiergerechtheit und Tierwohl sowie die Anforderungen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, sondern auch die sich aus dem Landschafts- und Umweltschutz ergebenden Ansprüche. So sind beispielsweise die Koppeln Teil des 1874/75 angelegten Landschaftsparks des Rittergutes. Dort wurde bereits im vergangenen Jahr ein Wegekonzept realisiert und 54 neue Bäume gepflanzt – in Anlehnung an historische Pläne und auf Verträglichkeit für die Pferde geprüft von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Bei der Gestaltung der Reithalle wurde zudem großer Wert gelegt auf eine möglichst harmonische Einbettung der Reithalle in das Erscheinungsbild des historischen Gesamtensembles. Zu diesem Zweck entwickelte das Rittergut gemeinsam mit Architekten, Denkmalpflege, Landschaftsarchitekten sowie dem Reitanlagenbauer eine tragfähige Lösung.

Die grüne Halle: 810 PV-Module
Da sich das Thema Nachhaltigkeit beim Rittergut als roter Faden durch alle Geschäftsbereiche zieht, wurde die Reithalle mit einer Photovoltaik-Anlage versehen. Auf der Dachfläche belegen 810 PV-Module rund 1.750 Quadratmeter. „Auch in diesem Bereich haben wir uns sehr eng mit der Denkmalpflege abgestimmt“, so Helmut Gockel. „Zur Planungszeit war die Errichtung von Solaranlagen im Bereich denkmalgeschützter Anlagen nur sehr eingeschränkt möglich. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass wir hier – auch im Hinblick auf die aktuelle Energiesituation – in gemeinsamer Anstrengung zum richtigen Zeitpunkt eine gute und zukunftsfähige Lösung finden konnten.“ Die vorgeschlagene qualitätvolle Solararchitektur, die sich gut in die Ästhetik der Bestandsgebäude einfügt, überzeugte schließlich die Denkmalpflege. „Aufgrund der klimatischen Veränderungen wird Nachhaltigkeit über den reinen Substanzerhalt hinaus auch in Form regenerativer Energien im Denkmalschutz neu und kreativ eingebunden“, so Benita Albrecht, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. „Die Eigentümer zeigen sich den beiden, oft kontrovers diskutierten gesellschaftlichen Belangen gleichermaßen verpflichtet. Durch die Bereitschaft, ein vollflächiges und unter ästhetischen Gesichtspunkten gestaltetes Solardach auf dem Neubau anzuordnen, konnte eine insgesamt angemessene Gesamtgestaltung erzielt werden“, ergänzt sie.

“Bahn frei!” hieß es nun für Irina Streilinger. Die Freigabe sorgte für viele strahlende Augen und große Begeisterung bei den EinstellerInnen und ReitschülerInnen.