Unter der Überschrift „Gemeinsam Landschaft gestalten“ fand der sogenannte „Grüne Tisch“ in diesem Jahr auf dem Rittergut Lucklum statt. Das zweite Vernetzungstreffen dieser Art wurde im Rahmen der gemeinsamen Förderkooperation „Loki Schmidt trifft Curt Mast –Stiftungen für Naturschutz im Landkreis Wolfenbüttel“ initiiert. Die Unternehmerfamilie Mast hatte dazu rund 30 VertreterInnen aus Naturschutzverbänden, Landwirtschaft, Jägerschaft sowie der Verwaltung des Landkreises Wolfenbüttel eingeladen.

Ökologie muss sich lohnen

Mit dem Veranstaltungsort wurde besonders auch die Brücke zur Landwirtschaft geschlagen. Den Auftakt machte ein Gastvortrag von Detlef Hack, Betriebsleiter des „Lämmerhofs“ in Panten, Schleswig-Holstein. Ein ausdrückliches Betriebsziel des Demeter-Bauernhofs ist die naturschutzfachliche Aufwertung und Regeneration von Landschaftsbereichen zur Förderung der Artenvielfalt ist.

Unser Kollege Carlo Marzini stellte im Anschluss Hecken, Agroforst, Insektenwälle und Wildpflanzen für Bioenergie vor und betrachtete diese unter betriebswirtschaftlichen Aspekten. Sein Fazit: Diese Maßnahmen zum Klimaschutz, Förderung von Biodiversität und zur Landschaftsgestaltung lassen sich in größerem Umfang nur umsetzen, wenn sie für LandwirtInnen finanziell attraktiv sind. Darüber hinaus forderte er mehr Rechtssicherheit bei der Anlage und Bewirtschaftung derartiger Flächen und der damit verbundenen gesetzlichen Auflagen.

Plattform für Austausch und Umsetzung
Angesichts dieser Sachlage war man sich in der Diskussion einig, dass gemeinsame Strukturen geschaffen werden müssen, um die Landwirtschaft in eine schnelle, pragmatische Umsetzung zu bringen. Vorgeschlagen wurde die Gründung einer Plattform, auf der sich VertreterInnen aus Landwirtschaft, Verbänden, Unternehmen und Stiftungen treffen und die Schaffung einer „biodiversitäts-resilienten“ Landschaft aktiv vorantreiben. Als Organisator stellte sich Carlo Marzini zur Verfügung. Details sollen in nächster Zeit ausgearbeitet werden. Bei Interesse an einer Mitwirkung kann man unter der Email-Adresse projektfoerderung@loki-schmidtstiftung.de Kontakt aufnehmen.

Mehr Bildung im Bereich Umwelt
Zum Thema Umweltpädagogik stellten beim „Grünen Tisch“ Gutspfarrerin Inka Baumann, und Elisabeth Vorderwülbecke vom Rittergut Lucklum ihr Projekt „Lernspaß auf dem Rittergut Lucklum!“ vor. Gemeinsam mit den KollegInnen aus den Bereichen Kirche, Kultur, Land und Forst werden dabei ganze Erlebnistage mit vielfältigen Praxis-Workshops für dritte und vierte Klassen angeboten und auch schon erfolgreich von den Schulen angenommen (mehr dazu in diesem Blogartikel). Der Naturpark Elm-Lappwald unter der Geschäftsführung von Sven Volkers sucht MitstreiterInnen für die Gestaltung einer Bildungslandschaft im Sinne von „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ in der Region. Saskia Hoog stellte sich als Koordinatorin vor, die vor allem als Katalysator und Vernetzerin in Erscheinung treten möchte. Im Mittelpunkt der neuen Ausrichtung steht dabei, BNE zusammen mit regionalen Anbietern wirkungsvoller und sichtbarer zu machen. Welche Chancen und Mehrwerte für PartnerInnen damit verbunden sind und wie Kooperationen gestaltet werden können, wurde gemeinsam weitergedacht, ein nächstes Treffen vereinbart. Abgerundet wurde das Programm durch einen Rundgang auf dem Rittergut unter anderem mit der Vorstellung des dortigen Agroforst-Systems durch unseren Geschäftsführer, Helmut Gockel.

Die Curt Mast Jägermeister Stiftung
Sie fördert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Kultur, Soziales, Sport, Umwelt und Religion im Landkreis Wolfenbüttel und hat auf diese Weise seit ihrer Stiftungsgründung 2003 bereits über 700 verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht.

Die Loki Schmidt Stiftung
Sie kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit ihrer Umweltbildung trägt die Stiftung dazu bei, dass möglichst viele Menschen, besonders Kinder und Jugendliche, die Natur kennenlernen und erleben können.

Foto: Curt Mast Jägermeister Stiftung