„Diese Kreativität steck uns an“
Ausstellung der HBK-Klasse von Thomas Rentmeister auf dem Rittergut eröffnet
Spannender und energiegeladener Auftakt in Lucklum: Vor zahlreichen Gästen und Kunstinteressierten eröffnete Helmut Gockel am Dienstagabend im Rittersaal des Gutshauses in Lucklum die Ausstellung INTERIORA PATENT der HBK-Klasse von Thomas Rentmeister. Der Geschäftsführer des Rittergutes zeigte sich begeistert von der Auseinandersetzung der 29 Studierenden und Meisterschüler unter Leitung und künstlerischer Mitwirkung von Professor Thomas Rentmeister sowie der Lehrbeauftragen Svenja Kreh mit der Architektur, der Geschichte und den vielen Geschichten des Gutes.
Ideenreich und respektvoll
Helmut Gockel lobte den ideenreichen und gleichzeitig sehr respektvollen Umgang der Künstler mit dem Ort. Und war beeindruckt vom inspirierenden Charakter der Ausstellung: „Sie schenkt uns künstlerische Perspektiven auf dieses von Brüchen gekennzeichnete Gutshaus, sie arbeitet mit seinen „Wunden“, entdeckt diese Räume, schärft unsere Wahrnehmung. Dafür sind wir dankbar.“ Er würdigte zudem „die wunderbare Klassenleistung unter der sanften, freundlichen und zugleich sehr konsequenten Leitung von Professor Thomas Rentmeister“.
Helmut Gockel wies zudem auf die Unterstützung und Förderung des Pilotprojekts durch verschiedenste Partner hin. Er erwähnte insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der Braunschweigischen Landschaft sowie die finanzielle Förderung durch den Landkreis Wolfenbüttel. Ebenso dankte er für die Unterstützung seitens des Förderkreises der HBK wie auch seitens der HBK.
Neue Perspektiven auf das Bewährte
„Dieses Kunst- und Ausstellungprojekt liegt mir besonders am Herzen!“, betonte Ruth Fischer vom Landkreis Wolfenbüttel in ihrem Grußwort. Die Künstlerlinnen und Künstler seien mit ihren Arbeiten in Dialog mit dem Ort und seinen Einwohnern gegangen, einen Dialog zwischen Tradition und Innovation. Fischer: „Mit der Kulturentwicklung wollte der Landkreis Spiel- und Experimentierräume schaffen, um solche Begegnungen zu fördern, Austausch zwischen den Kulturen und Szenen zu ermöglichen und neue Perspektiven auf das Bewährte und Bekannte aufzuzeigen. Das ist gelungen!“
Der Berliner Schriftsteller Christoph Peters stellte in seiner Einführung die Frage: Was macht man, wenn man sich als Künstler auf einen historischen Ort einlässt? Er verwies auf das Spannungsfeld eines historischen Ortes als Inspirationsquelle einerseits und als begrenzender Rahmen andererseits. Jeder Künstler habe auf seine Art auf das Vorhandene reagiert: „Auf diese Weise sind Sie und Ihre Arbeiten Teil des Ge-Schichtes von Gut Lucklum geworden, und wir alle sind heute so etwas wie seine temporären Bewohner und werden Teil der Performance, die hier seit gut 750 Jahren ununterbrochen stattfindet. Wir tun gut daran, beherzt und offen durch die gestalteten Räume zu gehen.“
Breites Spektrum künstlerischer Positionen
Professor Thomas Rentmeister bedankte sich bei den Künstlerinnen und Künstlern für ihr Engagement, beim Rittergut für die ausgezeichnete Unterstützung und insbesondere bei der Ideengeberin, Dr. Elisabeth Vorderwülbecke, Kunsthistorikerin beim Rittergut Lucklum. Sie habe sich in beispielhafter Weise für das Gelingen der Ausstellung eingesetzt.
Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, die Werke der Studierenden und Meisterschüler zu begutachten. Ein Shuttle-Bus von Braunschweig nach Lucklum hatte übrigens auch anderen HBK-Studenten sowie Kunstinteressierten die Möglichkeit gegeben, einfach und schnell zu Ausstellungseröffnung zu gelangen. Auf rund 700 Quadratmetern zeigen die Schüler von Professor Thoma Rentmeister ein außergewöhnlich breites Spektrum künstlerischer Positionen: Skulptur, Installation, konzeptuelle Ansätze, Video, Zeichnung und Malerei. Diese entfalten sich in den unterschiedlichen, großen, repräsentativen wie auch kleinen, als Abstellmöglichkeit genutzten Räumen – vom Rittersaal, über die eindrucksvolle Gutskirche bis zum Badezimmer. Viele Werke sind vor Ort für den Ort entstanden und arbeiten direkt in den Zwischenraum zwischen früherer privater Wohnnutzung und der Öffnung nach außen der letzten Zeit. Entwickelt in einer besonderen Umgebung und mit außergewöhnlicher Ausstrahlung eröffnet sich ein fulminanter Parcours. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Dezember im Gutshaus des Rittergutes zu sehen!
Öffnungszeiten der Ausstellung
10. November bis 2. Dezember 2018
Sa. + So.: 12 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
Gutshaus
Der Eintritt ist frei!
Sonderführung
Sonderführung durch die Ausstellung am Donnerstag, den 15. November 2018, 18 Uhr
Anmeldung bis zum 14. November 2018 unter 05305/91200-15 oder per E-Mail unter cafegut@rittergut-lucklum.de
Teilnehmergebühr: 5 €.
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