In unserer Serie #Lindenallee-Geschichten geht es um die Beweggründe, die hinter den Widmungen zu den jeweiligen Bäumen stehen. Eine ganze Reihe der insgesamt 130 Baumpaten hat uns dazu Einblicke gewährt.

Kathrin und Karsten Preiss: Ein Ort, der verbindet

Manchmal nimmt das Leben verschlungene Pfade oder auch Umwege, bis es zwei Menschen zusammenführt. So wie bei Kathrin und Karsten Preiss. Lucklum spielt dabei eine ganz besondere Rolle.

„Unsere Geschichte zur Widmung ist keine vollkommene Geschichte. Sie ist vielmehr geprägt von einer Reihe vieler Zufälle, die alle mit unserer Wohngegend und insbesondere mit Lucklum zu tun haben.

Mein Mann ist als Kind ausschließlich im Ausland groß geworden. Als Jugendlicher kehrte er dann nach Deutschland zurück – und lernte schon damals bei seinen Motorradtouren die Schönheit des Elms und der Umgebung kennen. Auch ich habe seit der Kindheit Verbindungen zu dieser Gegend. Meine Eltern machten mit uns Kindern jedes Wochenende Unternehmungen: An die vielen Spaziergänge durch den Elm kann ich mich noch sehr gut erinnern.

Viele Jahre später: Mein Mann und ich lernten uns vor zehn Jahren durch das Internet kennen. Das Foto, auf dem ich auf der Internetseite zu sehen war, wurde vor der Mauer in Lucklum auf der Kommendestraße aufgenommen! Die Mauer war mit Graffitis besprüht worden, so dass sie einen hohen ‚Wiedererkennungswert’ hat.

Sechs Jahre später: Als wir auf der Suche nach einem neuen Eigenheim waren, führte uns der Zufall nach Hachum, also ganz in die Nähe des Rittergutes. Wir haben das Grundstück gesehen und noch am gleichen Tag mit dem Besitzer per Handschlag den Kauf besiegelt. Seitdem führen unsere Spaziergänge, wie damals zu Kinderzeiten, regelmäßig durch Lucklum und die umgebenden Dörfer und Landschaften.

Frühjahr 2017: Durch zufällige Gespräche in der Nachbarschaft erfuhren wir von der Neugestaltung der Lindenallee und der Möglichkeit, Baumpate zu werden. Für uns war es mehr als eine Selbstverständlichkeit, dabei zu sein.

Unsere Widmung lautet: „Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.“* Sie bezieht sich auf unsere Verbundenheit zur Umgebung, aber auch darauf, dass es in der heutigen Zeit wichtig ist, die Natur zu achten und zu erhalten. Wohl wissend, dass wir selber nicht mehr unter den Zweigen unseres erwachsenen Baumes sitzen werden. Trotzdem freuen wir uns, wenn ‚unsere’ Linde und die ganze Allee in Zukunft wächst und gedeiht, wovon wir uns sicher häufig bei einem Spaziergang überzeugen werden.“

*Das Zitat stammt von dem indischen Dichter und Philosophen Rabindranath Tagore.