In unserer Serie #Lindenallee-Geschichten geht es um die Beweggründe, die hinter den Widmungen zu den jeweiligen Bäumen stehen. Eine ganze Reihe der insgesamt 130 Baumpaten hat uns dazu Einblicke gewährt.

 

Ein Baum, so langlebig wie eine Freundschaft

Schon als Kinder stromerten die vier Mädchen durch Sickte, erlebten allerlei kleine und größere Abenteuer und vieles Schöne und Aufregende gemeinsam. Und auch heute sind die Freundinnen aus Kindertagen immer noch eng miteinander verbunden: Martina Bornholdt geb. Schulz, Wiebke Kremer geb. Löffler, Simone Naß geb. Stendel und Katja Uphoff geb. Pape. Mit einer Baumpatenschaft haben die vier ihrer Freundschaft jetzt noch mal einer Wurzeln einer ganz anderen Art gegeben.

„Freunde seit 1977“ steht auf der Widmung ihrer Linde. Und ihre Spitznamen, die mindestens auch seit ungefähr dieser Zeit bestehen: MONE . WIBBI . KATTI . TINA. Die Idee dazu entstand im vorletzten Jahr, als die Freundinnen feststellten, dass sie sich schon 40 Jahre kennen. „Wir dachten, das ist doch ein Anlass, um gemeinsam etwas Besonderes zu tun, etwas, dass diese Verbindung dokumentiert. Nur, was?“, erzählt Simone. Das Erste war eine gemeinsame Führung mit anschließendem Kaffeetrinken auf dem Rittergut. Dabei kam Simone auf die Idee: Eine Patenschaft in der Lindenallee wäre doch wunderbar! Sie hatte darüber auf Facebook gelesen und war begeistert. Anfangs gab es bei ihren Freundinnen noch Einwände: „Müssen wir den auch pflegen und stutzen?“, so die Frage, denn schließlich gibt es im eigenen Garten schon genug zu tun. Dann die Entscheidung: Ja, wir machen das.

Ein Punkt, der uns alle verbindet
„Es ist wirklich schön, einen Punkt in der gemeinsamen Heimat zu haben, der uns alle verbindet“, freut sich Wiebke. Mindestens einmal im Jahr wollen sich die vier, die sich schon seit der Grundschule kennen, dort treffen. „Am liebsten bei Sonnenschein zu einem gemütlichen Picknick mit Käse und Wein, sobald das wieder problemlos möglich ist.“ Eine gute Gelegenheit, finden auch die anderen drei, denn der Alltag ist häufig anderweitig verplant, so dass man oft nicht die Zeit findet, sich zu verabreden oder die Termine aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen.

„Freundschaft ist wie ein Baum, es zählt nicht, wie groß er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind.“ Diese Zeilen hätten die vier Freundinnen gerne auf ihrer Baumwidmung verewigt. „Leider waren sie zu lang für die Tafel, aber sie drücken sehr gut aus, wie wir unsere langjährige Freundschaft empfinden. Das verstehen sicher all die Menschen, die auch dieses Glück haben, so tolle Freunde zu haben. Für uns war die Einweihungsfeier damals daher auch sehr bewegend, denn die Linde ist ein passendes Symbol für unseren Zusammenhalt“, freut sich Simone. „Außerdem ist es ein schöner Gedanke, dass die Linde weiter wachsen wird, auch wenn wir irgendwann einmal nicht mehr da sind. Dann treffen sich vielleicht einmal unsere Kinder dort – im Moment verstehen sich alle acht ganz prima.“ Und wer weiß, vielleicht werden ja auch sie Freunde für´s Leben…