Wer unseren Social-Media-Auftritten auf Facebook oder Instagram folgt, hat es vielleicht schon gesehen: Derzeit weiden rund 1000 Schafe einer Schäferei aus Nordstemmen auf unseren Feldern, um das Kleegras klein zu halten – und für fruchtbaren Dünger zu sorgen. In den Fruchtfolgen der Bio-Landwirtschaft ist das Kleegras der Grundbaustein in der Nährstoffversorgung. Das ist auch insofnern schön zu sehen, als die Schafhaltung in Lucklum ein lange Tradition hat.
Feine Wolle – gutes Fleisch
Die Merino-Stammschäferei, in Lucklum 1773 eingeführt, war 200 Jahre ein Aushängeschild der Landwirtschaft des Deutschen Ordens wie auch des Rittergutes. Lange gehörte die Lucklumer Schäferei zu den größten und einträglichsten im Herzogtum Braunschweig. Die zeitweise um die 1000 Tiere zählende Herde lieferte feinste Wolle und schmackhaftes Fleisch. Geschätzt wurde damals aber auch schon der gute Dünger, den man auch in den großen Schafställen einsammelte, um ihn dann auch auf die Ackerflächen zu bringen. Dies wurde durch die großen Tore, auch als Aushütetore bezeichnet, an beiden Giebelseiten des Stalles erleichtert.
Unter dem Deutschordensritter von der Schulenburg wurde 1767 in Lucklum in den Bau des östlichen Schafstalls mit großem Gewölbekeller investiert. Dieses Gebäude wurde mit dem parallel liegenden sogenannten „alten Schafstall“ zu einer u-förmigen Anlage weiterentwickelt. Auch wenn ein Brand in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts dem Gebäudebestand zugesetzt hat, handelt es sich heute noch um ein stattliches Ensemble. Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts gab die damalige Eigentümerfamilie von Henninges die Schafzucht auf. Heute ist in den ehemaligen Schafställen wie im angrenzenden Fohlenstall das ReitGut beheimatet.